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27.03.2005

hallo mein böses tagebuch,

so, ostern wäre jetzt auch mal wieder überstanden. und morgen gehts ab in die schweiz. nein, diesmal nicht zum boarden, ich werde mit meiner freundin das h. r. giger museum in gruyères besuchen. wird bestimmt interessant. ich berichte euch dann.

und ein weiterer traum soll in den nächsten tagen in erfüllung gehen: ich will ein original schweizer käsefondue essen. mmhh... ihr kennt das ja, so ein ganzer topf voll mit geschmolzenem käse, und darin ertränkt man dann geröstetes brot oder so.
und das obwohl ich eigentlich mit geschmolzenem käse nicht gerade gute erfahrungen gemacht habe. zum beispiel in sandwich-toasts. ihr kennt das ja. zwei scheiben scheibletten käse sind immer besser als eine. und dann rein in den toaster. nach ein paar minuten hält man dann so eine lecker dampfende, kross gebackene toasthälfte in der hand und kann sich nur spärlich beherrschen etwas abzuwarten, bis der toast abgekühlt ist. und natürlich wartet man immer viel zu kurz. beim ersten bissen schießt einem die siedendheiße und flüssige schmelzkäsezubereitung in den gierigen rachen. zisch! das wars dann auch schon mit dem leckeren toast. die zunge verbrannt, der gaumen wirft blasen. ab jetzt schmeckt man garnichts mehr. ich bin beim toastessen noch nie über den ersten toast hinausgekommen, zumindest geschmackstechnisch gesehen. die zunge ist komplett taub und der gaumen schmerzt bei jeder berührung, weil sich die haut über der blase inzwischen abgelöst hat und in fetzen von der gaumendecke baumelt. würde man mir in den zweiten toast eine tube wasabi drücken, ich würde es wahrscheinlich nie bemerken. zumindest nicht beim essen. scharfe sachen brennen ja immer zweimal, so sagt zumindest der volksmund. wenn ich mein sodbrennen nach einem abend am chinesischen all you can eat buffet mitrechne, brennts bei mir dreimal.

so ging's mir auch letzte woche. und natürlich meldet sich der "reizdarm" immer in den unpassendsten momenten. man ist also gerade zu besuch bei einem bekannten, schlimmstenfalls noch bei einem freund der freundin und es geht los. bei einem richtigen "thai-curry-extrascharf-durchfall" bleiben einem vom ersten anzeichen durch blubbern im bauch bis zum totalen kollaps nur wenige sekunden. also: schnellstens die toilette ausfindig machen und runter mit der hose. für einen rundumcheck bleibt einem da keine zeit. und so passiert es dann auch, dass man nach getaner arbeit ohne einen fetzen klopapier auf der fremden schüssel sitzt. was also tun? generell ist es so, dass die ersatzklorollen meistens gut versteckt irgendwo lagern, eine unsitte in meinen augen. warum kann man klorollen nicht einfach gut sichtbar in der nähe der schüssel lagern?

also, keine weiteren klorollen in griffweite, da muss man improvisieren. vielleicht liegen irgendwo tempos oder kosmetiktücher? üblicherweise hat mach auch dieses glück nicht. der blick fällt als nächstes auf handtücher, bademäntel, binden und slipeinlagen. das alles würde sich zwar prima als klopapierersatz eignen, allerdings hat man dann noch ein viel größeres problem... als absolut ungeeignet stellten sich in meinem selbstversuch aggresive abschminktücher heraus. optisch zwar kaum von feuchtem toilettenpapier zu unterscheiden, doch schon bei der ersten berührung spürt man, wie sich die aggresiven alkohole und säuren versuchen durch die strapazierte haut zu fressen.

tja, wie kommt man aus einer solch verzwickten situation wieder raus, werdet ihr euch jetzt fragen. ich muss gestehen, dass kann ich euch auch nicht sagen. ich für meinen fall war froh, eine freundin zu haben, die mir nach einer dezenten sms eine packung papiertaschentücher aufs klo schmuggelte...

 

song of the day:

melvins - shit storm


also, bis demnächst, mein böses tagebuch


der "thai-curry-extrascharf-durchfall" simulator