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16.03.2006

jaja, ich weiß, lang lang ists her, der letzte eintrag... und ich weiß auch dass ihr stress kaum als ausrede für den flauen februar gelten lassen werdet. zumindest sitze ich jetzt gerade, noch bis mindestens mittwoch mit einer akuten mittelohrentzündung zuhause und hab genug zeit den cebit bericht nachzureichen und mir über die verkommene welt gedanken zu machen. 

da gibt es zum beispiel eine sache, die mich heute fast schon wieder in den wahnsinn getrieben hätte. die beipackzettel von meinem antibiotika und ibuprofen? natürlich lese ich beipackzettel, ich lese ja auch betriebsanleitungen von elektrogeräten. ich weiß, ich gehöre damit einer aussterbenden minderheit an, und da ich ja im moment selbst im bereich service für notebooks arbeite bekomme ich das täglich am eigenen leib zu spüren. mittlerweile möchte man den kunden die seitenzahl im handbuch, die ihr achsoschweres problem im nu gelöst hätte, mit dem telefonhörer in die dumpfbackenvisage dreschen. "ach? ihr wlan geht nicht? ham sie sich mal den schalter auf der vorderseite angesehen? ja, genau, da ist ein schalter. der steht auf off?" klatsch! zack zack! fertig ist der lack. kunden sind doch die letzten idioten.
mich regen auch generell leute auf, die immer die ausgefallendsten elektronischen geräte haben müssen, aber dann immernur das standardprogamm nutzen. für was braucht man den bosch exclusiv herd, wenn man sich sowieso nur pizza aufbäckt? das kann mein microwellengrill auch... oho! jemand hat einen neuen HD-LCD fernseher - aber alle geräte nur mit cinchcabeln verbunden...

aber zurück zum beipackzettel. ich studiere also die nebenwirkungen, eines meiner liebsten hobbys wenn ich krank zuhause liege. die nebenwirkungen meiner schmerzmittel sind also: schmerzen. na toll. das kann ja heiter werden. weiterhin: sehstörungen, ohrengeräusche, haarausfall, atemnot, anemie, fieber, durchfall, psychotische reaktionen, taubheit der gelenke. im meinem geistigen auge male ich mir aus wie ich am nächsten tag blind und taub, blass und eingekackt in meinem bett aufwache, davon aber nichts fühle aber trotzdem schreie vor angst und schwitze. ein herrlicher ausblick. auch ein guter satz: "falls sie nebenwirkungen beobachten, die nicht aufgeführt sind, bitte sofort arzt oder apotheker kosultieren" - klar, denn dann hätte ich in der tat ein neues krankheitsbild erfunden.

nach der lektüre kommt aber das eigentliche problem: den beipackzettel wieder in seinen ursprungszustand zusammenfalten. ich weiß nicht wer sich die faltvorlagen für diese zettel ausgedacht hat, aber origami im dritten schwarzen dan ist ein scheißdreck dagegen. völlig sinnfreie falze überziehen das papier, kein schema oder muster ist zu erkennen. setzt die psychose schon ein? warum kann ich nicht einfach den zettel zusammenknüllen und in die packung stopfen? nein! ich muss falten falten falten! erst in der mitte oder fächerartig? die vielen kleinen buchstaben machen mich rasend!

nach knapp eineinhalbstunden gebe ich endgültig auf. in der zeit hatte ich schon somanchen rubik würfel geknackt. bis auf den letzten knick hat eigentlich alles gepasst, doch das puzzle will sich nicht lösen lassen. immerhin, eineinhalb stunden sind schon mal um...

mal sehen wie ich die nächsten tage so rumbringe, ohne gehör (salbenverband in beiden ohren!) habe ich sogar DVD-untertitel zu lieben gelernt...

 

song of the day:
als ich noch hören konnte: we are scientists - the great escape

 

also, bis demnächst, mein böses tagebuch


hm, happa happa, eins für mama, eins für papa!