erstes highlight war ninas vater, der genau in dem moment angerufen hat um uns darauf hinzuweisen die strecke über fulda zu fahren, als wir gerade an der besagten ausfahrt mit höchstgeschwindigkeit vorbeigeschossen sind. ein plötzlich auftretender stau zwang uns kurz darauf scharf von 190 km/h runter zu bremsen. genau dieser stau war es auch, der unsere ankunft um einige stunden zurückwarf. und wer war wieder daran schuld? diese bekackten holländer mit ihren wohnwagen. denn einer von ihnen ist anscheinend ins schleudern gekommen und umegkippt, passiert ist wohl nix ernsteres. wir habens dann auch gleich fotografiert, immerhin wars unsere erste sehenswürdigkeit auf der fahrt und für die nächste WM kann man daraus sicher ein anti holland t-shirt machen oder sowas...

ein weiterer anruf von unserem gastgeber markus aus hamburg klärte uns darüber auf, dass wir mit unserer kurzarm-hawaiihemd und t-shirt austattung in hamburg wohl etwas fehl am platze sind, da uns frostige 9°C erwarteten. wir fanden uns damit ab, dass wir wohl vier tage im selben pulli verbringen würden. da die temperatur wirklich mit zunehmender nähe zum norden niedriger wurde mussten wir uns schon während der fahrt mit einigen bieren aufwärmen.

endlich in hamburg angekommen inspizierten wir das haus. naja, ich war natürlich besseres gewohnt, lies es mir aber nicht anmerken um der guten laune nicht zu schaden. markus war ein richtig lustiger kautz, ganz anders als man sich so einen nordigen hamburger normalerweise vorstellt und er roch sogar garnicht nach fisch. ich habe eigentlich immer gedacht dass in hamburg sogar die männer nach fisch riechen. nach der ersten gemeinsamen shisha könnte man ihn sogar als "freund" bezeichnen.

danach sind wir aufgebrochen auf eine sightseeing tour im auto durch hamburg. in wirklichkeit wars nur als alibi gedacht ("ja mama, wir haben ganz viel gesehen, den hafen, die fischauktionshalle...") und als ausrede doch nochmal am mc donalds vorbeizufahren. unterwegs haben wir beschlossen ins "grünspan" zu gehen, einem nu-noise-rock-club auf der großen freiheit. da fiel dann auch der kultsatz des wochenendes: gustav*:"was mach ich wenn mich so ein übler rocker anpöbelt?" nina (total ernst):"ach, sag halt einfach du bist taubstumm!" ein halbstündiger lachanfall meinerseits folgte.

der besuch im "grünspan" verlief ohne zwischenfälle, was mich ein bisschen enttäuschte, denn ich hätte gustav* gerne gesehen, wie er versucht sich mittels "ich bin taubstumm" aus der affäre zu ziehen...

ein weiteres highlight waren ninas einparkkünste samstags im parkhaus vom kaufhof in hamburg. zuerst erkundigt sich nina ganz scheinheilig nach dem abstand zwischen ihr und dem pfeiler. rein mathematisch betrug der abstand schon -1 cm. naja, und keine minute später setzte sie dann das auto vorne gegen die wand "aja, ich wollte nur nicht dass uns einer hinten ne macke reinfährt..." genial. dann hab ich mir noch vorm rathaus beim bieraufmachen mit dem feuerzeug eine kleine schnittwunde auf der backe mit dem wegfliegenden kronkorken zugezogen. ich habs schon immer gewusst, alkohol ist gefährlich... zu guter letzt ließen wir uns per rikscha wieder zum parkhaus kutschieren. das war sehr gut, denn dort konnte mich jeder sehen und bewundern und ich konnte jedem japaner für ein foto mit meinem bier zuprosten um ein etwas realistischeres bild vom durchschnittsdeutschen in asiatischen ländern zu erwirken.

der abend endete mit einem mega sit-in mit ca. 20 personen auf 16m². sehr gemütlich, schön warm und die luftfeuchtigkeit erreichte auch tropisches niveau.

sonntag abend waren wir dann erst auf einer etwas enttäuschenden grillparty (also echt, wie kann man ne party ohne ausreichenden biervorrat starten? hier in bayern droht einem bei einem solchen fauxpas das hessische exil). naja, wir haben dann halt noch nachträglich die party durch unseren heimischen biervorrat gerettet. da haben die hamburger aber erst mal wieder was gut zu machen, das kommt auf meine liste! als dann aber auch unser bier erschöpft war und auch alle anderen lustigmacher verbraucht waren, sind wir, das bayrische trio, auf empfehlung von meinem kollegen manu, nochmal ins echo-chamber. war schon geil da. die hatten da so eine leinwand aufgebaut, auf der ein film aus geloopten einzelsequenzen lief, der sich ich echtzeit zur elektronischen musik veränderte (ihr versteht doch was ich meine?). sehr krass, total stoned habe ich mich dann mit gustav* an der leinwand festgefressen und nur die immer härter zuschlagende müdigkeit konnte uns zum heimgehen bewegen.

also alles in allem war hamburg dann doch nicht so schlimm wie ichs mir vorgestellt habe. vielleicht werde ich mal wieder vorbeischauen und ein paar hamburgern eine audienz gewähren

an nina und gustav*: falls ich noch irgendwas wichtiges vergessen habe, postets ins gästebuch. ich trags dann irgend wann anders nach.