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10.04.2005 hallo mein böses tagebuch, ach du meine güte. da nimmt man sich mal ein paar wochen frei und schon bricht die welt zusammen. während ich noch im hr giger museum in der schweiz bilder bewunderte lag unser polnischer freund carol woytila schon im sterbebett und die welt war entsetzt. klar, wer hätte das erwartet... und kaum hat der papst den weg zu seinem meister angetreten häuchelt die ganze welt mitleid und entsetzten. und selbst die bildzeitung macht sich in gebrochenem deutsch sorgen: "wer bekommt das herz von dem toten papst?" - jaja, der dativ ist der tod von dem genitiv... aber wenn ich mal ehrlich sein darf, mir ist das alles ziemlich am allerwertesten vorbei gegangen. ja, ich höre schon die leute wieder ensetzt schreien, "sowas darf man doch nicht sagen!" - aber ich sage, der papst ist tot? es lebe der papst! denn der nächste wird wahrscheinlich auch nicht besser oder schlechter als der letzte war. der papst hat george bush eine audienz gewährt und trotzdem hat unser amerikanisches vorzeigemuttersöhnchen den irak in den wüstensand gestampft und zielt als nächstes auf den iran. zum glück hat der vatikan kein öl. es gibt eben so ein paar themen, bei denen ist es immer schwer seinen abneigung oder schlimmstenfalls sogar sein desinteresse auszudrücken. ähnliches thema, gleiches problem: der zweite weltkrieg. natürlich waren die jahre 33 - 45 das schlimmste was die menschheit jemals miterlebt hat. keine frage. aber wie lange darf oder muss vergangenheitsbewältigung gnadenlos von generation zu generation durchgezogen werden? mir ist aufgefallen dass ich seit der fünften klasse in der schule eigentlich ausschließlich lektüren über die thematik des zweiten weltkrieges gelesen habe. aber irgendwie ist das wie bei vietnamfilmen. wenn man erstmal die grundlegenden plots gesehen hat, kennt man eigentlich alle filme. so ist es eigentlich auch bei schullektüren über den zweiten weltkrieg. darf man denn jetzt sagen "dieses thema hängt mir zum hals raus und interessiert mich eigentlich nicht?" und wieder kann ich die protestschreie schon hören. "wir müssen darfür sorgen dass sich so etwas nie wieder wiederholt und die schuld lastet auch auf unseren schultern!" aber wenn ich ganz ehrlich bin, fühle ich mich in der tat relativ unschuldig was den völkermord von vor über sechzig jahren angeht. komisch dass eigentlich keiner mehr die christen verfolgt die während ihren kreuzzügen, die mich übrigens extrem ja den jihad der radikalen moslems heutzutage erinnert, schlimmer gewütet haben als die pest. viel wichtiger in dieser zeit war für mich der tod von harald juhnke. eine persönlichkeit wie kaum eine andere. "harald did it his way" würde frank sinatra sagen. was war ja wirklich nicht schön harald juhnke so dahinvegetieren zu sehen. da war der tod in der tat mal die positivste nachricht seit langem. bin wirklich gespannt wer als nächstes den löffel abgibt. so, und ausser dem tod des papstes gibts
natürlich noch was anderes zu feiern: 2 jahre mein böses tagebuch! wer
jetzt eine jubiläumsansprache oder so lesen will, der blättert einfach ein
jahr zurück uns liest sich die vom letzten jahr durch. song of the day: die kassierer - herzen vergiften
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