02.05.2003

hallo mein böses tagebuch,

heute hab ich mit nina endlich meine lang ersehnte seitenbacher müsli session gemacht. aber mal von vorne... angefangen hat alles mit einem radiowerbespot der firma seitenbacher, der so genial war, dass wir seitenbacher einfach zum kult erklärt haben. der spot ging in etwa so:

drammm dramm drammmmmm (e-gitarrengeschrubbe)

"seitenbacher müsli! giabt kroaft für den doag!" (zu deutsch: gibt kraft für den tag)

drammm dramm drammmmmm (e-gitarrengeschrubbe)

"seitenbacher müsli das schmeeeääägggddd!" (zu deutsch: es schmeckt)

dann haben wir uns mal die webseite www.seitenbacher.de angeschaut, welche fast genauso geil wie die funk-webespots ist. 
zitat: "Anstelle der Metall - Drähte im Clip wird ein verschweißter Kunststoff-Sicherheits-Clip verwendet. Man sieht sofort ob schon mal geöffnet wurde. Leider eignet sich der Clip nicht so gut für den Wieder - Verschluss. Nehmen Sie bitte eine Wäscheklammer. Wir suchen noch nach einer besseren Wieder - Verschluss - Möglichkeit. Es wird bald testweise spezielle Wiederverschluss-Etiketten geben!"

gestartet haben wir unserere session im edeka, in dem wir ein riesiges regal voller mehr oder weniger appetitlichen seitenbacher produkte gefunden haben. gekauft haben wir einen apfel müsli riegel, eine packung "kakao düsis", "seitenbacher fruchthütchen kirsch", und eine packung "schoko müsli mischung 047". als wir dann alles durchgetestet haben, waren wir so voll, dass wir anschließend erstmal ein kleines verdauungsschläfchen machen mussten. war also nix mit kraft für den tag.  
danach bin ich dann noch eine runde rad gefahren, aber auch da war nix von der versprochenen kraft zu spüren, irgendwie lagen die 750 gramm müsli wie blei im magen. naja, immerhin war der geschmack ziemlich ok. also für ein öko müsli mit altenheimstandard gings allemal. die müsliriegel sind aber geil, vor allem apfel...

apropos altenheim. mein kumpel jens (der wahnsinnige mit dem roller [siehe 10.04]) arbeitet ja im moment als zivil im altersheim. seine liebsten beschäftigungen sind gebisse sortieren, medikamente vertauschen (macht alte menschen nochmal munter) und alte leute lagern. "lagern?" denkt ihr jetzt? ja, genauso gings mir auch. als erstes dachte ich die alten menschen werden im schlaf in so eine art hochregal eingelagert, vollautomatisch, um platz und arbeit zu sparen. mit den richtigen schlafmitteln würden die von alledem auch bestimmt nix mitbekommen. aber nein, unter lagern versteht man nur, dass man die ganzen alten säcke im schlaf rumdreht (ungefähr so wie mit guten weinen im keller, die müssen auch ab und zu mal gedreht werden), damit sie sich nicht wundliegen. "mann, das ist ein leben" hab ich mir gedacht. "den ganzen tag so dermaßen faul rumliegen, dass man davon schon wund wird. und drehen braucht man sich auch noch nicht mal selbst! wie geil!" ich will auch mal ins altersheim. dort muss es auch ab und zu ein paar verrückte geben, die dann so nach ein bis zwei fläschchen klosterfrau melissengeist die zivis angreifen oder ihre zimmer verwüsten. wenigstens ist da immer was los und es wird einen nie langweilig. 
wenn ich zivi da wäre (bin ich nicht, bin ja leider ausgemustert) würde ich lauter lustige sachen anstellen. ich würde kleine zahnstocher im kartoffelbrei verstecken, und dann mit anderen zivis wetten abschließen wens als erstes erwischt. 
ich würde den omis so lange kontrastmittel spritzen, bis sie nachts radioaktiv leuchten. ich würde den tee grün einfärben und dann schauen, wieviel tee so eine omi trinken muss, bis sich der farbstoff in den dünnen hautschichten ablagert und die omi grün schimmert. 
dann würde ich die betten die elektrisch rauf und runterfahren per fernbedienung bewegen und dazu den geist ihres verstorbenen mannes nachmachen. auch lustig bei inkontinenten personen: man schließt die bettdecke an die steckdose an und wartet bis der salzhaltige urin einen kontakt herstellt. 
auch sehr interessant wäre es bei opas diverse blutdrucksenkende mittel gegen viagra auszutauschen...

naja, vielleicht mach ich ja mal ein freiwilliges soziales jahr...

also, bis demnächst, mein böses tagebuch