18.05.2003

hallo mein böses tagebuch,

also, als erstes wollte ich hier mal dem gustav* für sein absolut geiles aburg-ghetto-hinterhof-grillparty-geburtstagsfest danken. allen die nicht dabei waren, muss ich jetzt mal sagen, dass sie echt ne menge verpasst haben. zum beispiel supper geile steaks und bratwürste, die über-alles-andere-in-der-welt-stehende heinz "sun dried tomato sauce", jede menge becks bier, weizenbier, russ, sambuca, vodka, und zwei flaschen jägermeister, die es wie immer nicht über die 21 uhr grenze geschafft haben. 

allerdings relativ pünklich um mitternacht bekamen wir dann, wie auch schon all die jahre zuvor besuch von der grünen fee. nein, kein absinth, weil die nachbarn sich beschwert hatten statte uns die polizei ihren obligatorischen abschreckungsbesuch ab, der wie auch sonst immer keine wirkung zeigte. kaum waren die ordnungshüter aus dem hof und um die ecke lief die musik wieder auf voller lautstärke. naja, vielleicht hat das den nachbarn aus dem assi-block gegenüber gezeigt, das es sinnlos ist uns am feiern hindern zu wollen. 

und aus eben diesem block bekamen wir dann netterweise kurz vor eintreffen der polizei von einer relativ gutaussehnden, "unheiligen" frau, jolanda war ihr name, die ohne probleme den gegenpol zu einer nonne darstellen könnte (ihr versteht doch was ich meine, oder? wenn ihr mal bilder von ihr sehen wollt, schickt eine email an gustav@meinboesestagebuch.de der hat von ihr die url von einer seite bekommen, auf der ein paar nette fotos von ihr zu sehen sind). sie wollte uns warnen, weil ihre nachbarin sich an unserer netten grillfete gestört und schon die polizei gerufen hatte. man könnte aber auch behaupten, dass das nur ein vorwand war, sich auf unsere party einzuladen und unsere vodkavorräte anzugreifen. "bei uns in russland trinkt man vodka so:" zack, und leer war die flasche. später kam dann auch noch ihr "mann" dazu, ein gescheiterter "verleger von erwachsenenunterhaltung in florida". im vollrausch ist mir dann noch rausgerutscht, dass ich mal drei jahre lang chefredakteur unserer schülerzeitung war, und schon ließ der kerl nicht mehr locker und bombadierte mich mit stellenangeboten in florida. ich könnte in einem anwesen ein schlafzimmer bekommen und sollte drei monate auf probe da arbeiten. solange dürfte man nämlich ohne visum bleiben.

als jolanda dann den vodka endgültig geleert hatte, überredete sie mich, mit ihr den whisky aufzumachen. und nach einigen gläsern spürte ich nur, wie sich erst ihre beine und dann ihre finger unter dem tisch dem weg in richtung meines besten stückes bahnten. im vollsuff kam mir dann in den sinn, dass es vielleicht nicht gut wäre darauf einzugehen, denn immerhin saß ihr schrank von mann direkt neben ihr und versuchte mich immernoch davon zu überzeugen, dass ich nach florida ziehen sollte. also bin ich dann aufgestanden. weiteren annäherungsversuchen beim tanzen konnte ich dann nurnoch entgehen, in dem mich nina ganz spontan von ihr wegriss um sie aufs klo zu begleiten (ich bin dir so dankbar nina...) 
es wurde schon langsam wieder hell, da verwickelte sich eben diese frau in einen streit mit ihrem mann, der mit heftigen auseinandersetzungen endete. zuerst zog ihr macker beleidigt ab, dann allerdings tauchte er auf und zerrte die schon etwas abgefüllte jolanda (oder sollte ich sagen "jamesbondgirl"???) aus dem hof. wir waren etwas geschockt und machten uns erstmal ein bier auf. nach weiteren 10 minuten tauchte er wieder auf und alles ging in deckung. "wo ist die blöde nuß? wenn ich die erwische setzt heut abend nochwas!". gustav* erklärte ihm, dass wir sie nicht mehr gesehen hätten und wir begleiteten ihn noch nach draussen um hinter ihm das hoftor zuzumachen. ein weiterer schock, ein weiteres bier. plötzlich tauchte die gesuchte wieder auf, sie war über das tor geklettert. total durch den wind erklärte sie gustav* ihr mann hätte ihr alle papiere und geld weggenommen und sie wüsste nicht mehr weiter. und tatsächlich, in ihrer großen tasche die sie schon die ganze zeit mitschleppte waren nur 4 pakete haferflocken. das alles war uns zu mysteriös und wir mussten noch ein bier trinken. gustav* schickte sie dann wieder heim und wir beobachteten den streit noch eine weile im erleuchteten treppenhaus vom assiblock gegenüber. als wir das ganze dann endlich mehr oder weniger verdaut hatten, haben wir dann auch zusammengeräumt und sind schlafen gegangen. es war mittlerweile halb fünf.
und für alle skeptiker: die ganze sache hat sich wirklich so zugetragen. ehrlich. fragt den gustav*!!!

als wir dann endlich fertig umgezogen und einschlafbereit im bett lagen, kam nina, die neben mir lag, die glorreiche idee, noch ein paar knabbersachen aus dem hof zu holen. also sind wir um fünf uhr morgens mit unterwäsche und zwei paar linken schuhen in den hof und haben die knabberkiste hochgeholt, um uns bis halb sechs den bauch mit chips, salzletten und nüßchen vollzuschlagen.

das dumme war nur, dass ich am nächsten morgen aufstehen musste um zu arbeiten... 

also, bis demnächst, mein böses tagebuch
 

( * = name zur erhaltung der rente geändert)