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01.05.2004

hallo mein böses tagebuch,

tja, diesmal sah es maifest technisch nicht optimal für mich aus. zuerst erwischte mich letzten donnerstag die grippe, die ich mit einer schnellen radikalkur zu kurieren versuchte. leider ohne wirklich nennenswerten erfolg. selbst die als bewährt geltenden hausrezepte wie eukalyptusbäder bei 37 °C und zwei liter heißen apfelwein mit kandiszucker und zimt blieben leider ohne wirkung. 

so ergab es sich, dass ich mich am freitag früh, noch ziemlich kränklich auf die arbeit schleppte um abends auf dem maifest auftauchen zu können, ohne um meinen job fürchten zu müssen. dank ibuprofen stada 600, tavosilen, sinupret forte, strepsils, gelomyrtol und aspirin habe ich meine arbeit auch weitgehend ohne weitere probleme hinter mich gebracht. allerdings fühlte ich ich, als ich zuhause ankam, etwas komisch. alles war so stumpf, so mellow, so ... anders. ungefähr so als hätte mir jemand weichspüler in die ohren gekippt und die augen mit prittstift verklebt. aber da kann man nix machen, da muss ich jetzt durch dachte ich mir und schleppte mich aufs maifest. das war dann so gegen sechs uhr. ich lief wie auf watte und schwebte langsam durch die wild umherwuselnde menschenmenge, hin zum tisch an dem frank freigehalten hatte. und weil frank so pflichtbewusst ist und auf gar keinen fall wollte, dass wir uns wohlmöglich zu unbekannten an den tisch setzen mussten fing frank schon um drei uhr mittags an den tisch zu besetzen. wahrscheinlich war er der einzigste besucher um diese uhrzeit, aber das störte den frank nicht, solange nur der bierbock schon am laufen war. folglich waren franks augen bei meinem antreffen schon etwas glasig und hatten probleme die dritte dimension noch richtig zu fokussieren. "setz dich doch," meinte er zu mir. "frank, ich sitze schon!" "oh, na gut, dann bleib sitzen." 

naja, was dann folgte war eigentlich das übliche prozedere. nur dass mich das medikamete-alkohol gemisch dann doch schon etwas früher und vor allem sehr schlagartig aus den socken riss. also ich muss echt sagen, die texte auf den beipackzetteln die "eventuelle wechselwirkungen mit alkohol" verprechen sagen eindeutig zu wenig aus. es sollte mal ausgiebig erforscht werden, welche medikamente wirklich was bewirken. denn auf dem heimweg hatte ich von optischen wahrnehmungsschwierigkeiten bei starken hell/dunkel kontrasten, über schmerzhaftes krampfen im magen bis hin zum unkontrollierten zucken und zittern der finger und hände eigentlich alles was die nebenwirkungslisten so hergegeben haben. 
aber erstaunlicher weise sollte ich am nächsten morgen vollkommen ohne kater, kopfschmerzen oder durchfallerscheinungen aufwachen. der positive effekt beim mischen von alkohol und medikamenten ist also doch vorhanden und nicht von der hand zu weisen. 

als ich dann endlich zuhause in meinem bett lag, freute ich mich schon auf unsere 1. mai radtour aufs 2. äppelwoifest in obernau. leider wurde daraus aber auch nichts, da uns der regen einen gewaltigen strich durch die rechnung gemacht hatte. also bestand mein erster mai diesmal aus einem tag, den ich fast komplett im bett und der badewanne verbracht habe. naja, auch mal was feines, man gönnt sich ja sonst nichts. hoffentlich wirds nächstes jahr besser...

kleiner linktipp noch am rande, wens interessiert kann sich hier die fotos von amerikanischen "may-queens " von 1980 bis 2002 ansehen. sind auch auch nicht besser als die deutschen...

song of the day:

the soggy bottom boys - i am a man of constant sorrow

also, bis demnächst, mein böses tagebuch