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27.06.2003

hallo mein böses tagebuch,

heute will ich dir mal von einem prägenden erlebnis aus dem biergarten erzählen. also, ich sitze vor kurzem mit ein paar kumpels im biergarten, denk mir nix böses und wollte meiner heimlichen leidenschaft, dem exzessiven biergenuss, fröhnen. und wie ich da grad so bei meinem dritten maß angekommen bin, kommt so eine kartoffelkönigin samt freundin mit einem riesen pitbull in den biergarten spaziert. hunde hasse ich ja sowieso, aber solche provinzemanzen mit ihren kampfkötern könnt ich echt direkt verwursten. naja, zum glück war der scheiß köter an der leine. aber ich denke mal wenn sich klein flocki (die assigsten pitbulls haben meistens die knuffigsten namen) auf dem spielplatz eine kleine vorspeiße von der schaukel hätte schnappen wollen, hätte diese leine entweder unter schwerem knarzen ihren dienst quittiert oder flocki hätte sein, zwar stämmiges aber dennoch etwas untersetztes frauchen queer durch den biergarten geschliffen. wäre aber bestimmt auch lustig gekommen. ich hab mir schon überlegt, ob ich nicht den rest von meinem halben hähnchen opfern, es dem pitbull erst unter die nase halten und dann über den stacheldrahtzaun werfen sollte. in meiner fantasie hechtete der dumme drecksköter schon hinter dem flugunfähigen vogel her und sein frauchen wurde schrittweise erst um einige hautschichten und dann um ein paar klio fettpolster erleichtert, eine breite spur aus blut nach sich ziehend...

aber ich wurde lautstark aus meinen träumen gerissen, als plötzlich noch ein kleinerer köter der auf den namen rocky hörte (die kleinsten drecksviecher haben immer die gefährlichsten namen) in den biergarten kam und sofort das kläffen anfing. der pitbull, der mittlerweile unter dem biertisch seines frauchen platz genommen hatte, spitzte die ohren. insgeheim rieb ich mir schon die hände, denn ich wusste, dass es mit den beiden chinaimbissen auf vier beinen noch witzig werden könnte. und dann passierte es auch: der kleine hund lief am pitbull vorbei, dieser sprang auf und bellte wie blöd. beim aufsprigen stieß er mit dem kopf von unten gegen die bierbank, was zu folge hatte, dass alle biere, die sich auf dem tisch befanden mit einem lauten klirren umfielen und ausschwappten. in meiner euphorie und im schon etwas angeheiterten zustand rief ich dann wohl einige dezibel zu laut: "scheiß köter! der verschüttet bier! welch frevel! so einen scheiß köter sollte man einschläfern oder notschlachten!" nur dummerweise hatten das das frauchen nr.1 vom pitbull und frauchen nr.2 vom kleinen hund gehört. ich wurde erst mit hasserfüllten blicken gestraft, wie als hätte ich gerade den heckspoiler vom tiefergelegten calibra ihres mackers abgetreten. und scheinbar sinkt mit steigender entfernung der heimatdörfer zur modernen zivilisation auch der humorquotient. frauchen nr.1: "dich sollte man einschläfern du arschloch!" und frauchen nr.2: "man hätte dich nach der geburt gleich totschlagen sollen!". naja, bessere kontersprüche hab ich mir von den beiden heuboden-schlampen auch nicht erwartet. "is ja gut! nehmt mal euren stecken ausm arsch oder wo ihr ihn sonst habt und kommt mal wieder runter!" - ohoh, dachte ich mir noch im gleichen moment, jetzt wirds eng. die eine war schon kurz vorm aufstehen um wahrscheinlich ihre mistgabel aus ihrem auto zu holen und die andere warf mir einen blick zu der wahrscheinlich stahl geschnitten hätte...

doch zum glück bekamen gerade in dem moment die beiden ihr bestelltes essen an den tisch gebracht und waren somit abgelenkt. irgendwie hab ich mich dann relativ unauffällig aus dem biergarten verdrückt.

da hatte ich wohl grad noch mal glück...

songs of the day:
dog eat dog - rocky

 
also, bis demnächst, mein böses tagebuch