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23.07.2003

hallo mein böses tagebuch,

so, ich lieg jetzt schon den zweiten tag mit nem magen-darm-virus daheim und mir fällt langsam die decke auf den kopf. die erste zeit mit einem magen-darm-virus, ist man mit der frage "aufs klo setzen oder davor hinkien" eine weile beschäftigt. aber irgendwann ist man auch mal leer, und man verbringt, bei sich bessernder gesundheit, die restlichen tage die man noch krankgeschrieben ist daheim. da denkt man, "geil, ein paar tage frei, da kann man sich mal entspannen" aber in wirklichkeit merkt man ziemlich schnell wie elend langweilig und teilweise nervtötend es ist, den ganzen tag zuhause eingesperrt zu sein.  

los gehts morgens, halb acht, wenn ich von einem monotonen "dupp dupp dupp..." geweckt werde. denn jeden morgen, halb acht, läuft so ein kerl vor unserem haus vorbei und dribbelt dabei mit seinem basketball und das ziemlich laut. das ganze schallt von den hauswänden genau in mein zimmerfenster, keine chance. 
weiterschlafen ist dann eh nicht mehr drin, immerhin hat man ja den tag davor auch nix gemacht und ist deswegen auch nicht sonderlich müde. also lieg ich so in meinem bett und versuche wenigstens noch ein bisschen zu dösen. das geht bis ca. neun uhr gut, dann strahlt die sonne genau auf den kopfteil meines bettes. die rolläden hab ich vormittags wegen der hitze eh immer oben, damit es ein bisschen durchzieht. also, rücke ich solange aus der sonne, bis ich vom bett falle. dann raffe ich mich endlich auf, frühstück fällt mit nem magen-darm-virus aus, ebenso wie das mittagessen, denn das würde den magen auf direktem wege wieder durch den vorder- oder hintereingang verlassen. also muss man auch diese zeit irgendwie überbrücken. fernsehen kann man eigentlich gleich vergessen. erstens läuft nur mist, und wenn kein mist läuft, läuft werbung, und die handelt vormittags meistens vom essen, im moment vorwiegend von der neuen "deluxe linie" von mc donalds. und da ich schon seit zwei tagen kaum feste nahrung zu mir nehme, kann ich meine nerven nicht auf eine solche zerreißprobe stellen und lass den fernseher lieber gleich aus.

so gegen mittag läuft dann auch wieder DJMDB (der junge mit dem basketball) von der schule nach hause. aber um diese zeit kommt noch etwas viel grauenvolleres zuhause an. dieses zuhause befindet sich ca. 15 m von meinem fenster weg, und das etwas ist der kleine nachbarsjunge. ich schätze ihn jetzt mal auf ca. 12 jahre. ich taufe ihn jetzt einfach mal hannes. ich weiß nicht was seine eltern von beruf sind, aber von der unfähigkeit des kleinen hannes zu urteilen, könnte er aus den genen von einem netten lehrerpaar hervorgegangen sein (und was ich von lehrerkindern halte könnt ihr im eintrag vom 26.04. nachlesen). scheinbar haben die eltern von klein hannes irgendwann mal gelesen, dass es für die entwicklung eines eh schon hoffnungslos zurückgebliebenen kindes vorteilhaft sei, ein instrument zu erlernen. und? was meint ihr was die eltern dann dem kleinen hannes, der selbst unfähig wäre richtig triangel zu spielen, gekauft haben? richtig! ein schönes, lautes schlagzeug. na gut, vielleicht war es auch die rache dafür, dass jemand an meiner letzten geburtstagsparty den nachbarn in den garten gekotzt hat.
zumindest trommelt klein hannes um 14.30 uhr pünktlich wie ein schweizer uhrwerk, jedoch ohne dessen taktgefühl, munter drauf los. und das so neben dem rhytmus, dass er damit sogar ein metronom aus der bahn werfen könnte...

jaja, so schrecklich kann krank sein sein. da geh ich doch lieber arbeiten und hab meine ruhe...

songs of the day:
die ärzte - langweilig
 

also, bis demnächst, mein böses tagebuch