klick -> zurück zum bösen Tagebuch

 

 

31.07.2003

hallo mein böses tagebuch,

sorry, dass ich mich heute erst wieder melde, aber die letzten paar tage waren etwas "hektisch". gestern war ich mit philipp bei laura. da haben wir dann drei sixer bier innerhalb einer stunde weggeext. tja, ich bin halt der ungekrönte könig im pasch-würfeln beim "mäxchen" spielen. in dieser beziehung sollte sich besser niemand mit mir anlegen. und wie sichs gehört, hab ich dann noch im suff eine flasche bier fallen lassen und war am ende des abends so kaputt, dass ich keinen eintrag mehr schreiben konnte. 

nina, gustav*, kathrin, tina und noch jemand der scheinbar so unwichtig ist, dass ich jetzt seinen namen vergessen habe sind jetzt gerade in spanien und lassen sich die büroblässe wegbrutzeln. ich wäre gerne mitgefahren, aber leider wusste ich bis kurz vorher nicht bescheid, obs mit meinem urlaub in der firma klappt, und deshalb sind die fünf jetzt ohne mich gefahren. ich hab mir auch schon überlegt, mit einer billigfluggesellschaft nachzufliegen, aber ich glaube kaum, dass ein flug für 260 € noch in den bereich "billigflug" fällt. naja, und so wies aussieht werde ich entweder meinen dringend benötigten urlaub alleine auf irgendeiner zeltwiese am brombachsee oder im odenwald verbringen, oder ganz daheim bleiben. wenn jemand ne idee hat, wie man low budget mal nen urlaub machen und richtig entspannen kann, bitte melden!

vorgestern kam ich von der arbeit nach hause, total erschöpft und ich freute mich auf eine kalte dusche und ein paar extra runden im daunen-kino, da ruft mich der jens an und meint, ich solle doch mitkommen, "radfahren". also, ich mein rad ins auto gefaltet und ab zum jens. da haben wir dann noch unbedingt benötigten kleinkram wie z. B. 2 total verdreckte spaten, spitzhacken, und ein notfallset fürs rad in mein frisch geputztes auto gepackt. dann haben wir ein abschleppseil am auto festgemacht und ich hab jens auf die "hohe warte" hochgezogen. naja, da oben auf der warte sind wir dann ein bisserl gefahren, bis jens gemeint hat, ich sollte doch mal mit ihm die downhillstrecke nach straßbessenbach fahren. also gut. da hab ich mich wieder zu was breitschlagen lassen. jens düste also mit einigen jahren mehr downhillerfahrung und ca. dem doppelten an federweg vorne weg und ich hetzte mit meinem hardtail hinterher. schon nach der ersten kurve musste ich staub schlucken. eine federgabel mit 80 mm federweg federt halt keinen 12 cm baumstamm weg. zumindest nicht, wenn man volle kanne susanne dagegenfährt, weil man den stamm vor lauter laub nicht gesehen hat. aber, weiche landung, nix passiert. weiter gings, über eine 1 m hohe rampe, die hab ich aber dann erstmal vorsichtig getragen und ein fast senkrechter hang, der mir fürn anfang doch etwas zu senkrecht war. auch nett war der kleine trick mit dem elektrozaun. "der war vorher noch nicht da...". das letzte stück bin ich dann kanonenkugel-artig fast ohne zu bremsen runtergerauscht, nicht weil ich besonders mutig war, sondern weil mir die finger langsam abgebrochen sind. scheibenbremsen sind halt schon was feines, wenn man welche hat. den rest hab ich allerdings ziemlich gut hinter mich gebracht, wenn man die umstände bedenkt. als ich dann unten mit glühenden felgen ankam fragte ich jens, wie wir jetzt eigentlich wieder hoch zu meinem auto kommen wollen. "aja, dann müsse mer halt schieben." kackidee. also, gad untern arm und das ganze scheiß stück in der prallen sonne wieder hochgeschoben. mittlerweile war ich so dehydriert, dass ich selbst meinen schweiß der mir übers gesicht lief als erfrischend empfand. naja, hauptsache der jens hatte seinen spaß...

denn jens ist ein mensch, geboren, ausgestattet und prädestiniert für fahrzeuge mit maximal 2 rädern (siehe eintrag vom 10.04.). ein auto, im idealfall mit vier rädern würde den jens wahrscheinlich fahrphysikalisch total überfordern. keine kurvenlage, keine wheelies, keine nosestands, (fast) keine sprünge und erst recht keine 3 m drops. 
ich erinnere mich auch immer wieder gern an die höllenfahrt von uns beiden auf seinem fuffi-föhn, mit dem er mich mal vom bahnhof abgeholt hat. ich glaube mehr gelitten hat dieser arme direktantrieb-fahrradersatz auch bei diversen sprüngen auf der dirt-strecke in haibach (siehe eintrag vom 10.04.) nicht. den berg der würzburger straße schafften wir nur mit viel mühe und jeder riss im asphalt wurde vom knallhart überforderten federbein direkt an unsere wirbelsäule weitergeleitet. "naja, immerhin haben wir jetzt ne menge negativfederweg!". jaja, jens der optimist. aber lustig wars schon. jens, wenn du dir mal was anständiges leisten kannst, geben wir dem ding in haibach den rest, zu zweit...

also jens, bis zum nächsten mal!

song of the day:
breeders - cannonball

also, bis demnächst, mein böses tagebuch

(* = name wegen affären und vaterschaftsklagen aus spanien geändert)


sehr seltener anblick, jens und seine fahrende federgabel beim bergauffahren.