05.08.2003 hallo mein böses tagebuch, scheinbar waren die kuriosen ereignisse von
vorgestern noch nicht genug. und sind wir mal ehrlich, bundesjugendspiele waren ja sowas von fürn arsch... also ich hab sie gehasst. ich hab zwar immer noch mit mühe und not gerade so eine siegerurkunde bekommen, aber darum gehts ja garnicht. einerseits sind bundesjugendspiele (bjs) für einen schüler auch gut, man hat einen tag schulfrei. aber bjs sind halt immer im sommer, und erfahrungsgemäß immer an den heißesten tagen. also hätte man an dem tag der bjs wahrscheinlich eh hitzefrei bekommen und muss so nur länger warten, bis man endlich heim darf. und dann sitzt man als schüler irgendwo in der prallen sonne auf irgendeinem sportplatz und wartet auf seinen "riegenführer". "riegenführer" stand eigentlich immer stellvertretend für "streber, schleimer, arschkriecher, lehrers liebling, beim melden mit dem finger schnipper...". denn wer würde sonst freiwillig so eine arbeit machen? riegenführer zu sein war mindestens genauso beliebt wie tafelwischen und schülerlotse machen. naja, zumindest wird man dann von seinem riegenführer von sportart zu sportart gedrängelt, springt, wirft oder rennt ein oder zweimal und wartet die meiste zeit darauf, dass die anderen schüler auch endlich fertig werden. beim weitsprung bekommt man dann noch gleich so eine scheiß ladung sand in die schuhe, die in den nächsten drei wochen die schuhe eh nicht verlassen wird. beim rennen verbockt man seine läufe durch frühstarts, weil der starter mit der klappe unfähig ist, klappe und startkommando gleichzeitig zu geben. beim kugelstossen zerrt man sich das handgelenk, weil man sich ja erfolgreich ums aufwärmen gedrückt hat. beim 800 m lauf, droht man zu dehydrieren und pumpt danach eine flasche eiskalten spezi (spezi ist spitze!) aus dem getränkeautomaten runter und bekommt bauchschmerzen... und das alles für so eine bescheuerte urkunde, die eh keinen interesseiert? nein danke! aber
mal weiter im text. warum war die ganze polizei auf dem sportplatz? da
viel es uns wie vom blitz getroffen wieder ein. der eddi stoiber (OI!)
kommt doch heute in unser kleines städtchen um in einem großen
einkaufszentrum eine rede zu halten! wir vermuteten, dass der edmund per
helikopter auf dem sportplatz abgesetzt wird und von da aus per auto zum
einkaufszentrum fährt. und wir hatten recht. als wir helikoptergeräusche hörten, stellten wir uns ans tor des sportplatzes und schauten
uns das spektakel an. also ich muss sagen, so eine helikopter wirkt schon
beeindruckend, wenn er knapp 4 meter über einem hinwegschwebt. meine
frisur war danach zwar im arsch, macht aber nix. dann stieg eddi ins auto
und die fuhren dann durch das tor an dem wir standen. als eddi vor mir
war, zog ich den kuli und ein blatt papier, dass ich beim arbeiten immer
einstecken habe und winkte damit. eddi gab seinem fahrer ein zeichen,
dieser hielt an und eddi machte die tür auf. mit 2 schritten hechtete ich
die vier meter bis zum wagen vor und bekam vom eddi ein autogramm, ein
händedruck und einen klopfer auf die schulter. und als sich der
etwas unter strom stehende security davon überzeugt hatte, dass ich weder
eine bombe noch einen brandsatz heimlich im wagen depnoniert habe, ist der eddi auch
schon wieder losgefahren.
gestern
abend war auch der markus in aschaffenburg. ihr erinnert euch? markus war
der, bei dem wir in hamburg übernachtet haben. stiefbruder von nina und
stiefcousin von gustav*. also hab ich mich entschlossen ihm mal unser
städtchen ein bisschen näher zu bringen. garnicht so leicht an nem
montag abend im sommer. entweder haben die kneipen ruhetag oder urlaub.
zuerst sind wir also auf ein weißbier und ein whisky-cola ins gully,
danach auf einen absinth und ein weißbier ins hannebambel und dann noch
auf whisky pur in den irish pub. dort gefiel es markus wohl am
besten, ich hatte das gefühl dass ich diesen eingefleischten whisky fan
da nie mehr rausbekommen würde. naja, und so wars dann auch. als es zeit
für mich war zu gehen, weil mein bestelltes taxi auf mich wartete,
entschied er "noch eine weile zu bleiben". ich weiß heute noch
nicht, wie und ob er überhaupt nach hause gekommen ist.
song
of the day: also, bis demnächst, mein böses tagebuch (* = name den gefälschten papieren angepasst)
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