|
20.08.2003 hallo mein böses tagebuch, bin mal wieder gerade von einem höllentrip nach hause gekommen. alles fing damit an, dass ich heute mit nina, anne und tina ins kino wollte. also hatte ich karten reserviert, und diese sollten spätestens eine halbe stunde vor filmbeginn abgeholt werden. naja, wir kamen also ca. 40 min vor filmbeginn im kinopolis an. allerdings staute sich die schlange vor den kinokassen fast bis vors gebäude auf. uns blieb nichts anderes übrig, also stellten wir uns an. als wir dann endlich an der reihe waren und dem kassierer unseren reservierungsbeleg zeigten, meinte dieser nur, dass er die karten vor ein paar minuten rausgegeben habe, weil wir ja zu spät waren. da hatte ich schon wieder die schnauze voll. wenn diese lahmarschigen saftsäcke es nicht packen ihre kunden schnell genug abzufertigen, ist das ja eigentlich nicht mein problem, wenn die ewig lange schlange vor der kasse mich davon abhält meine bereits reservierten karten rechtzeitig zu holen. am liebsten hätte ich den kasper an seiner verlausten frisur quer über den tresen gezogen und ihn mit zertrümmerten kiefer kriechend zu seinem sesselfurzenden geschäftsleiter geschickt, um diesem zu sagen, in was für einem saftladen voller lahmarschigen, faulen, nichtstuenden pseudourlaubern er die beste zeit seines lebens verschwendet. allerdings waren die mädels auf einmal überraschend loyal und es kam nicht zu meinem, mehr als überfälligen, wutausbruch. aber eins sag ich euch, wenn das hier alles so weiter geht, geht die bombe irgendwann noch hoch. und dann seid lieber wo anders! also stand die frage im raum, was sollte man mit so einem sinnlos angebrochenen dienstag abend machen? auf irgendeine kneipe in der stadt hatte irgendwie keiner richtig lust. aggromusik wäre mir jetzt am liebsten meinte ich, da fiel tina ein, dass wir ja in dieburg in den biergarten fahren könnten, die haben da dienstags immer ziemlich gute musik. und eh ich mich versah, saß ich schon in unserem auto, unterwegs nach dieburg. dort angekommen genehmigten wir uns erstmal im biergarten ein weißbier und danach gings auch schon gleich rein in die gute stube. (für alle die den biergarten nicht kennen: der biergarten ist kein gewöhnlicher biergarten. mit dabei ist eine art discothek, die jeden abend andere musik spielt, und dienstag war eben alternative tag.) als wir dann drin waren, startete ich mit einem caipirinha. und der schmeckte mir so gut, dass auch gleich der zweite, dritte und vierte caipi den weg in meinem fast nüchternen magen fand. kurz vor dem fünften caipi wollten die mädels dann gehen, aber ich beharrte darauf, nicht eher zu gehen, bis der dj nicht mindestens einmal queens oder kyuss gespielt hat. nina versuchte mich dann noch auszutricksen in dem sie so tat als wäre sie vorne beim plattendreher gewesen um meine wünsche zu äußern, und kam zurück und meinte scheinheilig der dj hätte gerade diese platten leider nicht dabei. und gerade als mein fünfter caipi noch auf meinem tisch gelandet war, hörte ich die ersten akkorde von kyuss - green machine. ich schüttete den cocktail runter, sprang auf die tanzfläche und rockte ab. und was meint ihr was nach kyuss gespielt wurde? richtig! queens of the stone age mit noone knows. ich war nicht mehr zu halten und rockte alles in grund und boden. dabei fühlte ich genau, wie sich die fünf caipis in meinem magen trafen und gegen mich verschworen "hey! caipi! du auch hier unten?" "ja, bin auch da, wer ist denn noch so hier unten?" "noch drei caipis und ein weizenbier, und leider fast keine feste nahrung auf die wir uns setzen und es uns bequem machen könnten. ausserdem ists total scheiße dunkel hier unten und total eng. ich will hier raus!" "ich auch!" "ich auch!" "ich auch!" "ich auch!". ich konnte die caipis noch solange unten halten, bis anne mit gustavs* auto die erste kurve durchfuhr. ich hörte die caipis wieder revoluzzen: "hey, jetzt oder nie! stürmt raus!" "viva la revolution!". zum glück habe ich noch schnell genug das fenster runtergekurbelt und kübelte bei voller fahrt aus dem fenster. nach getaner arbeit wischte ich mir noch schnell die letzten reste zwangs tempomangel mit den mittelseiten der "bunte" aus dem gesicht und betrachtete mein werk. die kompletten hinteren scheiben waren total versprenkelt mit caipis und dem, was sich sonst noch so in meinem magen befunden hatte. die mädels waren ziemlich geschockt und es tat mir ja auch total leid, aber wat mut, dat mut! wahrscheinlich hab ich jetzt bei den mädels für immer ausgeschissen und werde wohl nie mehr auf irgendeine grillparty oder sonstiges eingeladen. ich kann nicht mehr machen, als mich hier nochmals vor allen lesern ehrlich zu entschuldigen und zu versichern, dass dies nur ein versehen war, was ja nina bezeugen kann. sie hat ja schon oft genug mit mir schoppen gepetzt. mir wurde
allerdings klar, dass ich gustav*, der ja erst morgen wieder aus amerika
kommt, sein (geschäfts-)auto auf keinen fall in diesem
"zustand" überreichen kann. also fuhren wir dann noch mal
nachts um ein uhr bei mir in den hof, ich holte den schlauch und spritzte
gustavs* auto nochmal gründlich ab. nach getaner arbeit duschte ich mich
nochmal um auch alle spuren zu beseitigen.
songs
of the day: (was wohl?) also, bis demnächst, mein böses tagebuch (* = name wegen total zerstörtem firmenwagen und angst vorm chef geändert) |
