11.08.2004 hallo mein böses tagebuch, ich hasse es! jeden morgen die selbe verdammte scheiße! man wacht auf... ...und es juckt überall. man weiß genau, trotz absolut aufwendiger vorsorgemaßnahmen haben einen diese scheiß biester wieder einmal erwischt. na, so wie ich aussehe haben die wohl ein festessen auf mir gefeiert. ich fühle mich auch ziemlich blutarm. hunderte roter pünktchen zieren meinen arm, sie jucken, sie brennen, sie bluten. wir haben alles besiegt, ja sogar die franzosen hatten wir überrannt, wir haben den mond besucht und sogar auf dem mars stehen unsere sonden rum, wir haben die pest ausgemerzt, wir schaffen es, die informationen einer ganzen bibliothek auf einem winzigen speicherchip unterzubringen nur gegen diese verdammten viecher ist seit urzeiten kein kraut gewachsen. dabei verbringe ich schon mindestens eine stunde vor dem schlafengehen, und mindestens nochmal eine stunde irgendwann in der nacht, wenn man vom summen am ohr mal wieder geweckt wurde, damit, diese drecksviecher zu jagen. ich weiß echt nicht mehr weiter. ich weiß nicht ob andere leute auch dieses problem haben, vielleicht liegt es auch an meinem standort. "oh," haben sie zu mir gesagt, "oh, das zimmer ist schön, so nah an der natur, am stadtrand, den bach und den wald direkt hinter dem haus. so schön ruhig..." wenn die wüssten. echt, da ist mir echt geschissen auf die natur, im sommer kämpfe ich gegen mücke, im winter gegen sonstiges ungeziefer dass sich zuflucht in meinen warmen räumen erhofft. aber wie schon gesagt, am schlimmsten sind diese vampire der neuzeit. ich würde mich sogar bereit erklären, so ungefähr einen liter blut von mir abzuzapfen und dann in nem schälchen ans fensterbrett zu stellen. da können sich die viecher dran laben. hauptsache sie lassen mich in ruhe... aber nein! so einfach wird's einem ja nicht gemacht! danke mutter natur! vor dem schlafengehen
mache ich alle fenster und türen, welche bei mir in zeiten jenseits der
30° C eigentlich zwecks durchzugs immer offen stehen, zu und die rolläden
runter. mein zimmer ist nun hermetisch abgeriegelt, nichts kommt mehr rein
und noch viel wichtiger, nichts kommt mehr raus. die zusammengerollte
zeitung in der hand begebe ich mich auf die suche nach schwarzen flecken
auf der weißen wand. das ist der vorteil einer weißen wand. eine mücke die
sich auf einer weißen wand abgesetzt hat, hat eigentlich schon verloren.
der nachteil ist, dass man jede mücke, die verloren hat, zählen kann. sie
hinterlassen schwarze bis rote flecken, je nach füllgehalt. tja, aber auch
dafür habe ich eine lösung parat: mein staubsauger. mit der aufgesetzten
fugendüse ein echter mückenkiller. mit ein bisschen geschick hab ich
schon mücken direkt aus dem angriffsflug abgesaugt. hinterher noch ein
bisschen unterm bett gesaugt, da geht man auch ganz sicher dass keine
mücke mehr den weg aus dem staubbeutel befindet. so gesehen schätze ich
den inhalt des auffangbeutels auf 85 % organische insektenleichen, 14 %
staub und 1 % wichtige kleinteile die man irgendwann mal dringend braucht
aber nicht mehr finden kann. ich
werde den beutel wohl diesmal im biomüll entsorgen. manchmal nachts, wenn man gerade am einschlafen ist und noch ganz in der ferne außen geräusche wahrnimmt, reißt es einen wieder aus dem schlaf: das summen am ohr. also was macht man? man schreckt auf, wirbelt wie blöd um sich herum, eine völlig ergebnislose aktion, macht das fenster dicht und das licht an. und dann gehts auf die suche. wenn man den blutsauger dann erwischt hat, erkennt man an dem dicken roten fleck auf der weißen wand, dass es bereits zu spät war. die hatte mich schon angezapft. sie hatte den tod verdient.
mittlerweile bin ich sogar zur chemischen keule
ausgewichen. aber selbst das gute alte, aggressive autan active und der paral mückenstecker helfen nichts.
autan hat die fürchterliche eigenschaft einen komisch riechenden,
klebrigen film auf der haut zu hinterlassen, was ich ja beim schlafengehen
überhaupt nicht abhaben kann. und der paral mückenstecker, welchen ich
direkt am kopfende meines bettes eingesteckt habe, verbreitet einen solch penetranten,
wahrscheinlich höchst krebserregenden, geruch, dass man ohne kräftige
betäubung sowieso nicht einschlafen kann. die idee mit der haarspraydose
und dem feuerzeug hab ich auch schnellstens wieder verworfen, da es
einfach zu viele brennbare materialien in meinem kleinen zimmer gibt. so, ich kratz mich mal weiter... song of the day: Queens Of The Stone Age - Mosquito Song
also, bis demnächst, mein böses tagebuch
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