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15.08.2004 hallo mein böses tagebuch, auf zwei hochzeiten tanzen ist schon nicht einfach, auf zwei partys gleichzeitig eingeladen zu sein ist noch schwerer. zumindest wenn es sich um die alljährlichen partyevents: marcels poolparty und domis cocktailparty handelt. da ich mich wirklich nicht entscheiden konnte, und keinen durch meine abwesenheit kränken wollte, musste mal wieder meine freundin als chauffeur herhalten. also tingelten wir zuerst zu marcel, der uns auch freudig, wenn auch alleine empfing. aufgrund des schlechten wetters hatten sich das bequeme pack wohl gedacht, es wäre besser zuhause zu bleiben als bei marcel im garten zu feiern oder sie waren schlicht und einfach im urlaub. tja, ihr habt echt was verpasst. ein paar minuten später klingelte es an der tür und die polizei stand davor - im positiven sinne. marcel, im moment zur ausbildung bei der polizei in würzburg, hatte seine kolleginnen und kollegen eingeladen. und wie man das vom prüden beamtenvolk so gewöhnt ist stürmte die gröhlende kollone erstmal die küche und den biervorrat. als die stimmung eigentlich gerade angenehm wurde, und die schnittlauchfraktion geschichten auspackte, die ich hier lieber nicht rezitieren werde, mussten wir aber leider schon gehen, denn domi wartete schon auf uns. beim domi angekommen empfing mich jens gleich mit einem brachial gemixten long island icetea, der sich etwas unbequem auf die fünf beim marcel getrunkenen becks legte. ich ließ mir nichts anmerken und feierte weiter. im laufe des abends kam es aus noch ungeklärten gründen zwischen mir und jens zu einem revierkampf, der damit endete das jens auf mir saß, meinen arm auf den rücken drehte und ich, vom alkohol auf die grundlegenden relflexe zurückevolutioniert, in jens wade biß. als wir uns dann wieder etwas abgeregt und bei einem weiteren, extrem sprithaltigen vodka sour versöhnten, beschlossen wir nochmal beim marcel vorbeizuschauen, da mir jens partout nicht glauben wollte, dass polizisten sogar lustig sein können. also, gesagt getan, es war mittlerweile so ca. ein uhr nachts. wir luden andi noch ins auto da er eh noch mit uns heim fahren wollte und machten uns auf den weg zum marcel.
beim marcel angekommen stand ich vor verschlossenen türen.
mein klingeln wurde nicht erhört und auch sonst drang kein laut aus dem
garten hinterm haus. totenstille. "ich habs ja gesagt, die grünen packens
noch nicht mal bis ein uhr!" rief jens und wollte schon wieder einsteigen.
glücklicherweise wusste ich wie man marcels hoftor öffnen konnte und wir
standen kurz daruf im hof. immer noch kein laut. wir gingen ums haus
herum, in den garten am pool. niemand da, aber die terassentür zum
wohnzimmer stand offen. "naja, wenn wir schonmal da sind, können wir auch
ein bierchen trinken," meinte ich und steuerte zielsicher mit jens und
andi durchs wohnzimmer auf die küche zu. doch soweit kamen wir nicht. als
wir ungefähr in der mitte des wohnzimmers angekommen waren, passierte
etwas, dass in meinem derzeitigen zustand ohne weiteres bei psychisch
weniger stabilen menschen ein lebenslanges trauma hätte auslösen können.
auf einmal kam marcel und die gesammte sippschaft splitterfasernackt und
total verschwitzt aus dem keller gerannt und blieben erschrocken mit
hochroten köpfen stehen. wir müssen uns alle wohl ziemlich verduzt
angesehen haben. an jens blick konnte ich sehen, dass er sich gerade die
wildesten szenarien zusammenträumte. "ähm, ich bins, ich hab noch jemand
mitgebracht" meinte ich kleinlaut. "oh, ok, du weißt ja wo das bier ist.
die sauna ist auch schon heiß wenn ihr lust habt. wir kühlen uns jetzt
erstmal ab!" und dann kam wieder bewegung in die meute als alle nackt in
den pool sprangen. etwas verdutzt standen wir kurz da, aber andi und ich
ließen uns nicht lumpen und sprangen hinterher. jens blieb kopfschüttelnd
mit meiner freundin auf der terasse sitzen. o-ton jens "wenn man alle paar
monate auf sämtliche drogen getestet wird hat man wohl keine andere wahl
als sich jedes wochenende komplett mit alkohol abzuschießen..." nach ein paar bier im pool war es dann für uns zeit heimzufahren, denn die gefahr dass ich absaufen und es nicht bemerken würde war nach den letzten bierchen unproportional schnell gestiegen. auf dem heimweg sprang ich dann am ortsschild vorm stadteil in dem jens wohnt aus dem auto und düngte den rasen mit unverdauten chips und cocktails, während meine freundin jens ablieferte und mich danach wieder einsammelte. das dumme war nur, dass ich, da ich keine tempos zum abputzen hatte, die entwürfe für meine neueste saber rider t-shirt kollektion benutzte, um mich zu säubern...
song of the day: fischmob - polizei osterei
also, bis demnächst, mein böses tagebuch
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