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19.09.2004

hallo mein böses tagebuch,

gestern war mal wieder ein grandioser tag. wurde auch langsam mal wieder zeit, seitdem ich wieder zur schule gehe und nachmittags arbeiten passiert eigentlich nicht gerade viel. gestern abend waren wir auf der "klub kamikaze" party bei uns im kulturzentrum. der abend war gespickt mit highlights der anderen art. da waren zuerst mal die grandiosen "house williams", mit ihrem, ich nenns mal sixties-tech-rock-gezappel. ihre show war unübertroffen. eine rock 'n roll band ohne drummer, dafür aber mit einem abzappelnden kerl am sampler, der hin und wieder mal ein knopf drückte um den beat zu wechseln und in der zwischenzeit scheinbar einen exorzismus durchlebte, während der sänger beim "hallelujah!" das publikum mit seinem schweiß segnete. der gitarrist sah aus wie david bowie und der bassist wie ein totengräber. eine wirklich bemerkenswerte band, die es tatsächlich schafft stumpfeste elektrobeats mit rock 'n roll zu decken. extraordinaire! immerhin haben sie es in den ersten fünf minuten in denen ich sie gesehen habe geschafft mehrere bierflaschen und einen mikroständer zu zerstören. das ist sehr beeindruckend und gibt pluspunkte.

und dann waren da noch die "tiki tiki bamboooos", eine japano-surf combo, die schon mit den 5,6,7,8's, bekannt aus Kill Bill Vol.1, auf tour waren. sie heitzen dem, noch von house williams völlig verwirrten, publikum mit soliden surfbeats und hawaiigitarren auf strom ein.

der knaller allerdings und mein persönliches highlight des abends war gitarrero "Chong". der kerl ist eine lebende legende. irgendwann um 1968 ist dieser unauffällige, 1,60 m große kerl von bankok nach frankfurt getrampt und hat dort auf der kaiserstraße einen auftritt von jimi hendrix gesehen. nach dessen tod fühlte er sich als reinkarnation von jimi und kaufte sich eine gitarre und einen kleinen 30 W verstärker und fing an den frankfurter flohmarkt mit seinen versionen von liedern der animals, beatles, elvis, deep purple und natürlich hendrix akustisch zu penetrieren. natürlich kann Chong nicht gitarre spielen, und singen schon garnicht. das macht aber nix. Chong rockt alles weg was ich persönlich bisher gesehen habe. mit vollster hingabe prügelt Chong auf seine scheinbar immernoch erste gitarre ein und plärrt ab und zu mal ein "lalalalaaa" ins mikro, wenn er den text vergessen hat. begleitet wurde er von John Barrie Dyke, einem drummer aus australien, der's im gegensatz zu Chong mächtig drauf hat und schon für einige größen des rock im studio die sticks geschwungen hat und sogar mal product manager der drumhersteller sonor war. allerdings kam auch er mächtig ins schwitzen bei dem versuch sich halbwegs an den nicht vorhandenen takt von Chong anzupassen. Chong hat sogar einen namen für seine musikrichtung: psycho fuzz thrash.

es wird euch sicherlich freuen zu hören, dass ich höchstpersönlich das plektron von Chong gefangen habe. sandy hat sogar fotos von chong gemacht, sobald ich sie hab werde ich sie nachtragen.

song of the day:

alles von Chong!

 

also, bis demnächst, mein böses tagebuch


man beachte den brachialen PEAVEY verstärker rechts unten...


kamikazee!!!


 


house williams - sollte man mindestens einmal live erlebt haben


tiki tiki bamboooos -  mit vier "o"s!