10.11.2003 hallo mein böses tagebuch, bin gerade von einem weiteren wochenende in hamburg heimgekommen. es war wie immer der wahnsinn. der eigentliche grund unseres besuches war ein konzert der fun lovin' criminals (im weiteren text "flc" genannt). jetzt werden sich ein paar aufmerksame "visions" leser fragen, warum wir fünf stunden bis nach hamburg auf ein flc konzert fahren, wenn die auch im 20 minuten entfernten darmstadt spielen. eigentlich wollten wir ja erst aufs darmstädter konzert, haben aber dann gelesen, dass die flc im absoluten kult-club in hamburg auftreten, dem "grünspan". und weil wir dort schon bei unserem ersten besuch an ostern gut abgefeiert haben (siehe eintrag vom 21.04.03), war es für uns verpflichtend die schmooven flc in der lässigen atmosphäre des grünspans zu erleben. nach fünf stunden fahrt kamen wir endlich in hamburg bei markus, unserem wie immer sehr aufopferungsvollen gastgeber (sorry für die nächte auf der isomatte im computerraum!) an. kurz ausladen und öffentliche verkehrsmittel abchecken. und schon gings mit bus und bahn auf die große freiheit, wir waren ja eh schon etwas spät dran. direkt nach dem einchecken fiel mir das sehr gemischte publikum auf. ich kämpfte uns mit ein wenig ellbogenarbeit den weg bis fast ganz vor an die bühne frei, das mikro von huey, dem sänger, stand nur zwei armlängen weg. das einzige was mich vom definitiven handshake mit dem oberkriminellen hinderte waren ein pärchen scheinbarer bwl studenten, die frisch verliebt die stille zwischen vorgruppe und hauptband genossen um sich gegenseitig so schmalzige komplimente ins ohr flüsterten, dass mir beinahe schlecht wurde und ich schnell mein astra austrinken musste. den rest des konzertes werde ich jetzt aus der perspektive der schwarz-weiß gestreiften bwl studentin erzählen, die genau vor mir stand und alleine durch ihre anwesenheit abscheu verbeitete. ihren freund nenne ich mal "sören", das dürfte ein passender name für einen schmalzigen hamburger bwl-studenten sein. "hmm,
jetzt bin ich also mit meinem knuddelschatzi hier in diesem grünspan.
naja, komischer name, die band kenn ich auch nicht. mein schatzi hat
gesagt er kennt zwei lieder von denen, und dass das so langsame, ruhige
musik ist. naja, mal sehen. hinter mir steht so ein breiter kerl mit
längeren haaren. der hat sich mit seinen zwei mädels von ganz da hinten
bis hier durchgedrängt. so eine frechheit. wer zuerst kommt, darf vorne
stehen. nicht umsonst stehen ich mit sören schon fast drei stunden hier
auf diesem fleck. hoffentlich wird hier nicht rumgestumpt. da mag ich ja
garnicht. das eine mädel fragt den breiten kerl mit den haaren hinter mir
auch gerade ob man hier pogo tanzt. was ist pogo? er sagt dass er es nicht
glaubt, nur dass höchstens ein bisschen rumgesprungen wird bei manchen
liedern und er sagt auch, dass es aber nicht auszuschließen ist, dass er
völlig ausklinkt, wenn sie "scooby snacks" spielen. hmm,
langsam wird mir mulmig. der rest vom konzert war geschichte. ein hit jagte den anderen, wir kamen aus dem springen garnicht mehr raus. huey, fast und frank waren dabei cooler als fully blunt auf eis. sogar zwei zugaben waren noch drin. alles in allem ein sagenhaftes konzert in der absolut richtigen location mit der richtigen atmosphäre. nach dem konzert haben wir uns dann mit meinem alten kollegen manuel getroffen der mittlerweile in HH wohnt und sind ins "hafenklang". wenn wir dachten wir hätten mit dem steppenwolf schon die abgefuckteste kneipe in HH gesehen, wurden wir mit dem hafenklang eines besseren belehrt. eine punkband gab alles, und das vor drei leuten, die fast nackt im kreis sprangen und, wie sich später raustellte, bekannte der band waren. einige astra, jägermeister und vodka später musste der kickertisch noch herhalten und ich lieferte mir mit steffen gegen nina und julia ein souveränes match. so viel spaß wie an diesem abend hatte ich schon lange nicht mehr. leider ging dann unsere kondition etwas in die knie, wir waren ja auch schon den ganzen tag auf achse, und wir machten uns auf den heimweg. am nächsten tag shoppen in hamburg. erstmal stundenlang im stau stehen, weil die linken von der bambule mal wieder für alles und nix demonstriert haben. organisation - ein fremdwort. letztes mal konnte ich nina gerade noch davon abhalten sich einen pulli für 90 € zu kaufen, dieses mal habe ich ihr eine jacke für 250 € ausgeredet. ich glaub nina geht nie wieder mit mir einkaufen. abends sind wir nochmal ins hafenklang um uns da mit daniel und schorschi zu treffen, die wir aufm southside festival kennengelernt haben. sonntag wollten wir in die körperwelten ausstellung, aber drei stunden anstehen waren uns dann doch zu anstrengend, also sind wir noch ein bisschen über die reeperbahn getingelt und haben uns von punks die letzten kippen wegschnorren lassen. songs
of the day: also, bis demnächst, mein böses tagebuch
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